Hunters Liste: Entflammt (German Edition) by Margaux Navara

Autor:Margaux Navara [Navara, Margaux]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2020-08-19T22:00:00+00:00

10

Hunter nahm sie doch noch in den Arm. Bei dem ganzen gemeinsamen Einkauf ließ er sie nicht los. Er sagte nichts zu den Telefonaten, aber sie verstand, dass er ihr Kraft schenken wollte.

Sie nahm sie dankbar an.

Auf dem Rückweg ließ er sie berichten. Sie begann mit Missi. Er fand ihre Vorschläge sinnvoll, aber er bestätigte, dass Daniel nicht als Daddy auf die Welt gekommen war. Er kannte ihn schon länger, er war einer der Männer, die ihm zuarbeiteten. Recherche am Computer nahm beinahe den größten Teil der Arbeit ein, aber auch mal Überwachung oder einfach Nachfragen bei den üblichen Orten, an denen Informationen zusammenliefen. Dem Sportstudio, in dem der Gesuchte trainiert hatte, oder einer Kneipe, in die er regelmäßig ging.

„Ich vermute, dass Daniel nicht mal weiß, was ein Daddy ist. Wenn es hilft, kann ich es ihm erklären.“

„Keine Ahnung, ob das hilft. Letztlich finde ich es wichtiger, dass Missi ihm sagt, was sie sich wünscht.“

„Erkenne ich da Anflüge von Einsicht?“

Alice grinste schief. Es war nett von ihm, die Stimmung auflockern zu wollen, aber sie war noch längst nicht so weit, dass sie das annehmen konnte. „Das geht nicht von heute auf morgen, wie du sehr wohl weißt.“

„Worum ging es bei deinem zweiten Telefonat?“

„Das fällt eindeutig mehr unter die Kategorie Tease.“ Alice hatte das Gefühl, als hätte sie da etwas Falsches gesagt. Weil in diesem Monat auf Tease immer Denial folgte? Na ja, der Anruf danach hatte definitiv beides beinhaltet. Aber es ging hier um die Nachlassverwalter. „Das Büro der Nachlassverwalter wollte mich nur auf dem Laufenden halten, wie sie es mir versprochen haben. Es gibt keine Einwände mehr, aber sie müssen das bei einem Meeting der Partner abhaken.“

„Freust du dich nicht darüber?“

„Doch. Mega. Aber das andere hat mich so fertig gemacht, dass mir diese Freude falsch vorkommt. Außerdem bedeutet das nur, dass meine Mutter weiter intrigiert. Jetzt hat sie noch meinen Vater mit reingezogen. Keine Ahnung, was das bringen soll. Er ist schon seit elf oder zwölf Jahren aus meinem Leben verschwunden. Genau genommen war er schon vorher weg. Da war er zwar noch körperlich anwesend, aber ihn hat schon Jahre zuvor nichts mehr interessiert, was mit mir oder der Familie zu tun hatte.“

„Ein Ja-Sager?“

„Ja. Er hat sich nie durchgesetzt, hat nie seine Meinung vertreten. Was macht es aber für einen Sinn, seine Familie deswegen zu verlassen, wenn er sich danach gar nicht geändert hat? Müsste er nicht jetzt für sich selbst einstehen, anstatt schon wieder nachzugeben?“

„Ich schätze, deine Frage lautet ganz anders.“

„Wie denn?“ Was wollte er von ihr? Sie kannte ihren Vater, ihre Mutter. Es war ihre Familie, gottverdammt!

„Müsste er nicht für dich einstehen? Müsste er nicht jetzt, nachdem er aus dem Kraftfeld deiner Mutter entflohen ist, dich beschützen, dich auf seine Seite ziehen, dir helfen, dich retten?“

Alice schluckte schwer. Ja, das waren genau die Fragen, die sie sich schon so oft gestellt hatte. Sehr, sehr oft. Aber nur im Stillen. Nur dann, wenn sie an ihn dachte. An sein Weggehen. Also eigentlich immer.

„Liebst du deine Mutter überhaupt? Verbindet

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